ELIM

Als die ersten Missionare an diesen Ort kamen, fanden sie viele Palmen und reichlich Wasser aus mehreren Quellen vor. Sie wurden an die Geschichte von Mose erinnerte, welcher mit dem Volk Israel bei der Wüstenwanderung zur Oase Elim mit 70 Palmen und reichlich Wasser kam (2. Mose 15:27). So gaben sie diesem Ort denselben Namen, welcher später auch für die Kirchgemeindebewegung verwendet wurde und inzwischen sogar den Ortsnamen darstellt.

Oscar Berntz (1927 - 1942); Mayer David (1937-1942), Büssy-Berntz Synnöve; M. Berntz (1927-1942), Fredy Büssy (1937-1942), Rosettli & Hans Baumgartner - Baumann

Oscar & Magrit Berntz – Lanz kommen 1927 in der Region Basse-Kotto an. Oscar ist Norweger, Margrit Lanz Zahnarzttochter aus Neuenburg (CH). Die Familie Berntz wird von den zwei ledigen Frauen Elisabeth Hermann und Rosettli Baumann begleitet, welche sich um die Gesundheit der Bevölkerung und der Schwangeren kümmern. Zwei Jahre später kommt Hans Baumgartner dazu, welcher später Rosettli Baumann heiratet.

Die Vision von Oscar Berntz:

Eine selbst finanzierte Mission durch Plantagen von Kaffee (bis zu 12‘800 Stauden), Bananen, Maniok, Mais, Zitrusfrüchten usw. mit bis zu 300 Landarbeitern. Leider bringt die Vision nie eine selbsttragende Missionsarbeit zustande. In der Folge unterstützt die SPM die Missionare, hilft finanziell mit, aber verantwortet zuerst das Werk nicht.

H & R Baumgartner 1929-1933; 1948-1970

M & R Tanner 1951 - 1959

Die Arbeit und die Besuche der verschiedenen Gemeinden bewältigen die Missionare per Velo und Anhänger. Erst später erhalten sie ein Motorrad.

1941 verlässt die Familie Berntz, nach vielen Schwierigkeiten (Krankheit, zwei Kinder verloren…) das Land und installiert sich in Durban (Südafrika). Die autonome Mission Berntz wird zur SPM-Missionsarbeit.

Während dem zweiten Weltkrieg, verlassen zeitweise alle Missionare das Land.

Neuen Aufschwung erhält die Missionsarbeit 1951 mit der Ankunft der Familie Martin & Rosmarie Tanner. Martin wird als ordinierter SPM-Pastor als erster Missionar direkt von der SPM ausgesandt. Besonders die Ausbildung von Pastoren ist Martin Tanner ein grosses Herzensanliegen und so gründet er die Elim-Bibelschule.

Hedy Leuenberger - Missionarin von 1954 - 1990

Viele Missionare setzten sich seither für die Verbreitung des Evangeliums, aber auch in sozialen Projekten (Krankenstation; Brunnen-, Baum-, Blinden- und Agronomieprojekte usw.) im Rahmen der Elim-Mission ein.

Seit 2006 ist die Mission in einen Kooperationsvertrag zwischen dem Kirchgemeindeverband UEEE (Union des Eglises Evangélique Elim) und der SPM (Schweizerische PfingstMission) übergegangen. Die Projektarbeiten wurden in der Hilfsorganisation PRODEL (PRogramme pour le Développement ELim) zusammengefasst, welche von Einheimischen geleitet und der UEEE unterordnet ist. Die aktuellen Missionare sind als Bindeglied zwischen UEEE und SPM, sowie als Berater tätig.

Die ersten ausgebildeten Evangelisten der UEEE: Tagba, Tchingba, Isima, Mbroda, Ngaranda, Kengue 1959

Mit den Missionaren kam auch das Evangelium.

Henry Kengue (erster einheimischer Leiter des entstehenden Kirchenverbandes) erzählt: «In Elim trieben die Leute Ahnenkult und Okkultismus. Berntz unterrichtete uns in der Bibel. Nach dem wir 11 Personen, den Kurs abgeschlossen hatten, schickte uns Berntz in umliegende Ortschaften, um das Wort Gottes und die Liebe von Jesus den Menschen weiterzugeben.»

Mit der Verbreitung der guten Nachricht entstanden Gruppen von Gläubigen, welche mit der Zeit lokale Kirchgemeinden bildeten, in denen sich die Menschen nun regelmässig trafen um gemeinsam die Werte der Bibel zu leben. Diese Kirchgemeinden übernahmen immer mehr auch Verantwortung in sozialen Belangen in den Ortschaften und kümmerten sich um Witwen und Waisen, wie es in der Bibel steht.

Die ersten Pastoren waren zu Fuss unterwegs, um das Evangelium in weitere Dörfer zu bringen – dabei durchwanderten sie Gebiete halb so gross wie die Schweiz.

Zu Beginn erlebten die Evangelisten grosse Widerstände, da die oft sehr mächtigen Zauberdoktoren mit der Ankunft des Evangeliums ihre Macht und damit auch ihre Einnahmen, schwinden sahen. Die Evangelisten konnten aber auf die «mitwirkenden Zeichen» (Markus 16:17-18) zählen. Indem sie die Macht Gottes mit vollbrachten Wundern aufzeigten, glaubten immer mehr Menschen an diesen Gott der Bibel.

Dominique TAGBA, einer der 11 ersten «Evangelisten», wurde fürs Predigen viele Male gefangen genommen und geschlagen. Bei seinen Predigten wurden Menschen von dämonischen Zwängen befreit, andere wiederum erlebten durch seine Gebete körperliche Heilung und viele kamen zum Glauben an Jesus Christus.

Zur Zeit der Kolonialherren wurde den verschiedenen Missionsarbeiten klar abgegrenzte Einsatzgebiete zugeteilt. Später durften sich die Aktivitäten des jungen Elimverbandes jedoch auch ausserhalb der ursprünglich zugeteilten Präfektur Basse - Kotto (mit gut 20’000km2 halb so gross wie die Schweiz) ausweiten. In der Folge wurden ab 1973 in der Hauptstadt Elimgemeinden gegründet, welche sich rasch weiterentwickelten.

2018 zählte der Kirchenverband rund 480 Kirchgemeinden

2020 zählte der Kirchenverband 542 Kirchgemeinden

2025 zählte der Kirchenverband 612 Kirchgemeinden

Seit 1973 sind die Elim-Gemeinden im Verband Union des Eglises Evangélique Elim (UEEE), welcher offiziell vom RCA-Staat als christlicher Kirchenverband anerkannt ist.